KOMET SCHWASSMANN-WACHMANN 3 (73p)Impressum Email-Kontakt Datenschutz © Kometen.info 2004 - 2006 |
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GESCHICHTE DES KOMETEN SCHWASSMANN-WACHMANN 3 (73p)Der Komet SCHWASSMANN-WACHMANN 3 (die dritte gemeinsame Entdeckung der beiden namengebenden Hamburger Astronomen) wurde im Jahr 1930 erstmals beobachtet. Obwohl man seine Bahn berechnet und eine Umlaufperiode von knapp 5.5 Jahren ermittelt hatte, wurde der lichtschwache Komet danach jahrzehntelang nicht wiedergefunden. Erst 1979 konnte er erneut beobachtet werden und danach noch einmal 1990. Komet 73p (Fragment B) am 15.05.2006.
© Martin Wagner
Als sich SCHWASSMANN-WACHMANN 3 Ende 1995 erneut der Sonne näherte, war er wie erwartet zunächst sehr lichtschwach. Kurz nach dem Passieren des sonnenächsten Punktes seiner Bahn, dem Perihel, überraschte er mit einem plötzlichen Helligkeitsprung. Nach weiteren Helligkeitsausbrüchen registrierten die Beobachter einen Zerfall des Kometenkerns in mehrere Bruchstücke. Komet 73p (Fragment C) beim Ringnebel M57 am 08.05.2006 von 2:33 bis 4:02 MESZ mit Canon EOS 300D und Baader - H Alpha-Filter, jeweils 15s belichtet. © Martin Wagner
Am 27.10.2005 wurde Fragment C, das größte Bruchstück des Kometen SCHWASSMANN- WACHMANN 3, wiederentdeckt. Umgehend hat die IAU daraufhin eine Ephemeride veröffentlicht, die für Mai 2006 allerdings lediglich eine Maximalhelligkeit von 6.5 mag angab. Gegen Ende April war das anfangs nur vermutete Auseinanderbrechen des Fragments B von SCHWASSMANN-WACHMANN 3 nicht mehr zu übersehen (Spektakuläre Bilder des HST und ein Video). Zur gleichen Zeit zerfiel auch Fragment G in zahlreiche Bruchstücke. Am 29.04.2006 waren bereits 59 Teilkometen offiziell durchnummeriert (Komplette Liste). Komet 73p (zahlreiche Fragmente, 04. - 06.05.2006).
Klicken Sie bitte auf das Foto, um dieses in Originalgröße in einem separaten Fenster anzuschauen. © NASA/JPL-Caltech/W. Reach (SSC/Caltech)
Der Zerfall des Kometen lieferte auch einigen Spinnern und Untergangspropheten mal wieder ein Thema, das die Boulevardpresse dann gierig aufnahm. So wurde der (himmelsmechanisch gar nicht mögliche) Einschlag eines Fragmentes im Atlantik am 25.05.06 "vorhergesagt", worauf die NASA sich zu einer Gegendarstellung genötigt sah.
Derweil boten die Fragmente B und C den interessierten Amateurastronomen in den ersten 3 Maiwochen eine durchaus ansprechende Vorstellung. Fragment B war in dieser Zeit in Folge weiterer Zerfallsprozesse das hellste Bruchstück (bis etwa 5.5 mag), sein Aussehen änderte sich von Tag zu Tag. Unter guten Bedingungen war es mit bloßem Auge zu sehen; im Fernglas konnten wir am 11. und am 12.05.2006 in der Bonner Innenstadt mit einem Fernglas (10x40) die Koma und einen kurzen Schweif jeweils problemlos sehen. Die Fragmente des Kometen SCHWASSMANN-WACHMANN 3 wurden jedoch bis etwa zum 10. Juni auf der Südhalbkugel noch intensiv beobachtet. Der scheinbare Abstand zwischen den Fragmenten B und C war durch die zunehmende Entfernung zur Erde zu dieser Zeit so geschrumpft, dass beide Teilkometen zugleich im Blickfeld eines Feldstechers zu sehen waren. Ab Mitte Juni gab es keine nennenswerten News mehr zu diesem Kometen. Mehr zur Geschichte von Komet Schwassmann-Wachmann 3 bei Gary W. Kronk (Englisch). Komet 73p (Fragment C) am 06.05.2006. © Martin Wagner
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LITERATUR ZU KOMET MACHHOLZ (C/2004 Q2)- Althaus, Tilmann (2006): Ein Komet zerbröselt. Sterne und Weltraum 7/2006, 8-9. |
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