KOMET MRKOS (C/1957 P1)Impressum Email-Kontakt Datenschutz © Kometen.info 2013 |
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GESCHICHTE DES KOMETEN"The sudden appearance of Comet Mrkos as a naked-eye comet near the beginning of August provided another excellent opportunity for comet observers less than four months after the excitement of Comet Arend-Roland." (Halliday 1957)
Die frühe Entdeckung von Komet Arend-Roland im Jahr 1956 war ausgesprochen untypisch gewesen. Die hellen Kometen im 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. jh. waren zum größten Teil erst wenige Tage oder Wochen vor oder sogar nach ihrer Perihelpassage aufgefunden worden, als sie bereits auffällige Objekte darstellten. Oftmals wurden sie von zahlreichen Personen - meistens Laien - gleichzeitig erstmals gesichtet. Solche Schweifsterne wurden denn auch nicht nach einzelnen Entdeckern benannt, sondern erhielten im Nachhinein einen beschreibenden Namen. Zuletzt war dies bei C/1947 X1 ("Großer Südkomet") und C/1948 V1 ("Finsterniskomet") der Fall gewesen. Ende Juli 1957 tauchte erneut ein heller Komet völlig überraschend auf. Anders als bei den vorgenannten Beispielen sind die Namen der Entdecker allerdings bekannt. Zuerst gesichtet wurde der neue Schweifstern am 29.07.57 von S. Kuragano in Japan; der Pilot Peter Cherbak beobachtete ihn sowohl am 31.07. als auch am 01.08.57 über Colorado. Es war das zweite Mal nach C/1948 V1, dass ein Komet aus einem Flugzeug (wieder)entdeckt wurde. Als nächster fand Antonín Mrkos den Schweifstern mit einer Helligkeit von 1.0 mag am Morgen des 02.08.57. Der tschechische Astronom war zu diesem Zeitpunkt bereits ein erfahrener Kometenjäger, neben dem Japaner Minoru Honda sogar der erfolgreichste um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Mrkos meldete seine Beobachtung sofort an die Zentralstelle in Kopenhagen - als Erster. Dank dieser Professionalität wurde seine Laufbahn mit einem hellen Schweifstern, der seinen Namen trug, gekrönt. Bahn des Kometen Mrkos durch das innere Sonnensystem. Eingezeichnet ist seine Position am 13.08.1957, als er seine nördlichste Position über der Erdbahnebene erreichte und am besten beobachtet werden konnte. Danach bewegte er sich wieder nach Süden (links in der Grafik) und näherte sich von der Erde aus gesehen scheinbar immer mehr der Sonne an, obwohl er sich in Wirklichkeit rasch von ihr entfernte.
Komet Mrkos präsentierte sich mit deutlich voneinander getrennten Gas- und Staubschweifen. Erreichte erstgenannter bis zu 15 Grad Länge, so wurden für den visuell viel besser wahrnehmbaren breiten und teils diffusen Staubschweif meist nur 2 bis 4 Grad angegeben. Besonders wissenschaftliches Interesse fand der reich strukturierte Gasschweif. Die Beobachtungen deuteten auf die Bündelung der Schweifstrahlen durch Magnetfelder hin, was wiederum ein Indiz für einen elektrische geladenen Teilchenstrom von der Sonne darstellte. Dieser Sonnenwinds wurde im Jahr 1959 durch die Mondsonde Luna 1 erstmals direkt gemessen; seine Existenz wurde endgültig 1962 durch die Venussonde Mariner 2 bewiesen. Die hohe Staubfreisetzung des Kometen sorgte für ein extrem kräftiges kontinuierliches Spektrum. Dank neuer hochauflösender Methoden konnten dennoch Untersuchungen des Linienspektrums durchgeführt werden, wodurch der Nachweis eines etwa 10 Millionen Kilometer langen Natriumschweifs gelang. Bedeutender noch war der Nachweis atomaren Sauerstoffs an Hand der "verbotenen" roten Spektrallinien um 630 nm. Da Sauerstoff mengenäßig Kohlenstoff (in Form des Dicarbons) bei weitem überstieg, kamen als Muttermoleküle nicht Kohlenstoffoxide, sondern nur Wasser in Frage. Zum endgültigen Beweis, dass H2O unter den gefrorenen Gasen des Kometenkerns dominiert, musste der ebenfalls freigesetzte Wasserstoff gefunden werden. Das war jedoch zunächst nicht möglich, da dessen Emissionslinien im UV-Bereich liegen und somit nur außerhalb der Erdatmosphäre aus messbar sind.
Steckbrief des Kometen Mrkos |
FOTOS DES KOMETENGoogle Bildersuche: "Comet Mrkos 1957" Komet Mrkos mit reich strukturiertem Gasschweif (unten) und kurzem Staubschweif (oben). Bildnachweis: NASA
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